Überragende Sejla Fazlic gewinnt Titel-Quartett

Wesselbuhren/Rahden – Gerade bei jungen Talenten soll man ja bekanntlich mit Superlativen zurückhaltend sein. Die Vorstellung von Sejla Fazlic (TSV Schwarzenbek) bei den Landesmeisterschaften der jüngeren Nachwuchsjahrgänge in Wesselbuhren hat jedoch zumindest die Adjektive „großartig“, vielleicht sogar „einmalig“ verdient. Denn die zehnjährige Nachwuchshoffnung aus dem Schwarzenbeker Talentnest des Deutschen Tischtennis-Bundes spielte im Kreis Dithmarschen nahezu in einer eigenen Liga, gewann dabei auf einen Schlag vier Titel.
Am ersten Wettkampftag ließ die trainingsfleißige Europastädterin, die in der Regel fünf- bis sechsmal wöchentlich an ihren Tischtennis spezifischen sowie allgemein sportlichen Fähigkeiten arbeitet, erst einmal gar nichts anbrennen: In der Einzelkonkurrenz der Schülerinnen C spielte sich Sejla ohne Mühen bis in das Finale vor und ließ dort auch ihrer größten Widersacherin Jule Wirlmann (SV Friedrichsort) letztlich nicht den Hauch einer Chance (11:7, 13:11, 11:1). Zudem war sie auch an der Seite ihrer solo drittplatzierten Vereinskameradin Sophie Krause nicht zu stoppen.
Bestens betreut von Kerstin Behrens aus der erfolgreichen Verbandsliga-Auswahl des TSV Schwarzenbek setzte Sejla auch tags darauf die Glanzlichter und gab den bis zu zwei Jahre älteren B-Schülerinnen das Tempo vor: Während sich die aufstrebenden Kreiskaderathletinnen Karina Zieba (TSV Schwarzenbek) und Donja Inalou (Ratzeburger SV) den ebenfalls hervorragenden Bronzerang teilten, sicherte sich die ebenso technisch versiert wie intelligent agierende Sejla erneut die Goldmedaille, gab dabei lediglich im Finale gegen Fredrichsorts Lula Kist zwei Sätze ab (11:13, 11:5, 11:9, 7:11, 11:6). Gemeinsam mit ihrer befreundeten Teamgefährtin Karina Zieba gewann die Mädchen-Bezirksligaspielerin unter den erfreuten Augen ihrer Mutter Suhra Fazlic und angefeuert von Schwester Ajla zu guter Letzt auch noch die Doppelkonkurrenz vor der Kombination Donja Inalou/Lula Kist.
Währenddessen ließ sich aber auch Fabian Timmermann vom TSV Schwarzenbek „nicht lumpen“: Der als hoher Favorit in der Konkurrenz der B-Schüler gehandelte Landesranglistensieger stolperte bei seinem in der Endabrechnung hoch verdienten Triumphzug lediglich im Einzel-Viertelfinale gegen den Pinneberger Yannick Ersahin ein wenig (11:9, 5:11, 11:9, 6:11, 11:6), gab sich ansonsten unter den Fittichen seiner engagierten Betreuerin Antje Holz jedoch keine Blöße mehr und war in der Endabrechnung auch im Doppel mit dem dithmarschener Lokalmatadoren Fynn Albrecht (TTSG Schülp/Hemme) nicht zu schlagen.
Das Bezirksmeister-Duo Jannes Paap/Hendrik Mentrup (Krummesser SV) rundete das herausragende Abschneiden der Talente aus dem Kreiskader, der auch wieder die Sonderwertung für den erfolgreichsten Kreisverband gewonnen hat und dafür seitens des Landesverbandes mit einem Geldpreis belohnt wird, mit dem dritten Platz im Schüler-C-Doppel ab.
-- Sejlas Vater Mirsad Fazlic, zugleich Bezirks-, Kreis- und Vereinstrainer sowie Talentnestleiter verfolgte die Erfolge seiner Tochter via Telefon und SMS aus der Ferne: Der erfahrene A-Lizenz-Coach betreute zeitgleich Marcel Boeglin (TSV Schwarzenbek) bei der Top-12-Bundesrangliste der Jungen. Schleswig-Holsteins bester Nachwuchsathlet blieb im nordrheinwestphälischen Rahden jedoch ein wenig hinter den eigenen Erwartungen zurück, belegte mit einer Matchbilanz von 3:8 mit Erfolgen über Philipp Schädlich (TTV Thüringen), Michael Servaty (Westdeutscher TTV) und Kevin Lorenz (Hessischer TTV) den immer noch sehr stark zu bewertenden zehnten Platz in einer insgesamt sehr ausgeglichenen Konkurrenz.

gez. Oliver Zummach
(Pressewart, Lehrgangs- und Leistungssportbeauftragter des TTKV Lauenburg)