Großes Lob für DTTB-Talentnest in Schwarzenbek

Schwarzenbek – Großer Bahnhof in der Europastadt: Mit Dirk Schimmelpfennig war der Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes zu Gast beim TSV Schwarzenbek. Sein Besuch war eine Maßnahme im Gesamtprogramm des zu Saisonbeginn eingerichteten DTTB-Talentnestes in Schwarzenbek.
Schimmelpfennig wollte sich vor Ort ein Bild von Sachstand und Umsetzung des Talentnestes machen, Erfahrungen austauschen, Anregungen des DTTB weitergeben und Wünsche des TSV aufnehmen. Am Ende seines zweitägigen Besuches war der „Chef aller Tischtennis-Bundestrainer“, selbst auch schon in dieser Funktion aktiv und unter anderem mit EM-Gold 1996 sowie WM-Bronze 1997 mit der Damen-Nationalmannschaft überaus erfolgreich, sehr zufrieden. „Von den acht Talentnestern, die wir als DTTB zu Saisonbeginn für den Olympiazyklus von 2009 bis 2012 bundesweit eingerichtet haben, zählt der Standort Schwarzenbek neben demjenigen in Freiburg zu den beiden Besten.“, lobte Schimmelpfennig die aktuell erfolgreichste Tischtennis-Abteilung des nördlichsten Bundeslandes.
Mit dieser Aussage bestätigte der Sportdirektor auch die sehr gute Umsetzung der im neuen DTTB-Leistungssportkonzept und –Strukturplan 2012 aufgeführten Kriterien für die Errichtung eines Talentnestes, wie z. B. eine enge Zusammenarbeit mit dem Landesfachverband, sechsmal wöchentliches Leistungstraining der Talentnestmitglieder unter hoch qualifizierter Anleitung, eine Kooperation mit der zuständigen Schule, Integrationsmöglichkeiten in hochklassige Erwachsenenmannschaften, engmaschige sowie individuelle Trainings- und Wettkampfplanung und Vieles mehr.
Während seines zweitägigen Besuches hatte Schimmelpfennig, der unter anderem auch Mitglied des Beirates für Leistungssportentwicklung des Deutschen Olympischen Sportbundes ist, in der Europastadt ein straffes Programm zu absolvieren. Nach einem kleinen Empfang durch Spartenvorstand Wolfgang Weber übernahm er gemeinsam mit Schwarzenbeks Talentnestleiter Mirsad Fazlic eine Trainingseinheit des kompletten Leistungskaders, darauf folgten ein intensiver „Know-How-Transfer“ mit den Schwarzenbeker Verantwortlichen, eine große Gesprächsrunde mit Vertretern der Kreis-, Bezirks- und Landesverbände sowie des kooperierenden Gymnasiums und zu guter Letzt noch eine Abschlusstrainingseinheit in der Schule.
Die jungen Nachwuchshoffnungen präsentierten sich unter den Augen des DTTB-Sportdirektors gewohnt konzentriert und motiviert, so dass dessen Trainingsanalyse auch sehr positiv ausfiel: „Ich habe in der Halle durchgehend Dynamik, Spaß und Intensität gesehen. Ich kann Euch empfehlen, Eure Technik- und Wettkampfübungen noch bewusster und zielstrebiger zu realisieren, dann habt Ihr auch auf Bundesebene eine gute Perspektive.“, gab Schimmelpfennig den aufmerksamen Talenten, die bereits seit Jahren die Landesspitze in Schleswig-Holstein darstellen, nach dem letzten Ballwechsel auf den Weg. Zudem hob Schimmelpfennig das athletische Niveau der gesamten Gruppe, insbesondere die hervorragende Beinarbeit der Youngster, hervor und freute sich auch über das ausgeglichene Verhältnis an weiblichen und männlichen Kadermitgliedern.
In seinem Gespräch mit den Talentnestverantwortlichen schilderte Dirk Schimmelpfennig ausführlich seine Trainingseindrücke, gab Tipps zu den einzelnen Akteuren und wies darauf hin, dass noch ein Steigerungspotential bei der Intensität der individuellen Förderung vorhanden ist. Zudem berichtete er über viele geplante Neuheiten des DTTB, insbesondere im Lehrgangs- und Wettkampfprogramm in den jüngeren Schülerjahrgängen, und zeigte sich beeindruckt von den vorherrschenden Rahmenbedingungen: „Ein junges Talent findet in Schwarzenbek sehr gute Leistungssportstrukturen vor und kann sich entsprechend schnell und gut entwickeln.“
In der zweiten Gesprächsrunde freute sich Schimmelpfennig über die Einbindung des Talentnestes in die Maßnahmen des Kreises, des Bezirkes und des Landesverbandes. Zugleich wünschte er sich vom anwesenden TTVSH-Präsidenten Hans-Jürgen Gärtner, dass sich der Landesverband mittelfristig noch mehr in die Talentnestmaßnahmen einbringt. Zu überlegen sei auch die Einrichtung eines Landesleistungszentrums in Schwarzenbek, so der Sportdirektor.
Zudem hob Schimmelpfennig, der auch Mitglied der Expertengruppe der European Table Tennis Union ist, die gute Zusammenarbeit mit dem Schwarzenbeker Gymnasium hervor. „Die acht Talentnester sind nach unseren vier Bundesstützpunkten eines der wichtigsten Instrumente bei der leistungssportlichen Nachwuchsförderung. In diesem Zusammenhang spielt die Kooperation mit den lokalen Schulen eine bedeutende Rolle.“, äußerte er sich in Richtung des Schulleiters Dr. Joachim Seeliger sowie dessen Vertreters Frank Schwerdtfeger. Das Gymnasium stellt kontinuierlich Talentnestmitglieder für wichtige Wettkämpfe oder Leistungsförderungsmaßnahmen vom Unterricht frei und hat es im Rahmen der Stundenplanorganisation sowie der Sporthallenbelegung geschafft, für die Talentnestmitglieder eine Trainingseinheit in den Unterrichtszeitraum einzubauen. „Auch wir profitieren von dieser Kooperation: Im vergangenen Jahr hat unsere Schule beim Bundesentscheid des Schulwettbewerbes Jugend trainiert für Olympia den starken Silberrang belegt!“, unterstrich Schwerdtfeger den Nutzen der Zusammenarbeit, die auch zukünftig fortgesetzt werden soll. Schimmelpfennig gab dabei zu bedenken, dass im weiteren Verlauf, z. B. bei vermehrten Teilnahmen an DTTB-Maßnahmen oder internationalen Turnieren, seitens der Schule gegebenenfalls auch über weitere Aktionen, wie Hausaufgabenhilfe oder Stützunterricht nachgedacht werden muss, um sowohl die optimale schulische als auch leistungssportliche Entwicklung zu gewährleisten.
Am Ende trat Dirk Schimmelpfennig „mit einem guten Gefühl“ den Heimflug nach Köln an: „In Schwarzenbek ist man hinsichtlich des Kaders und der Strukturen auf einem sehr guten Weg!“ Dieser Weg soll gemäß Schimmelpfennig und Fazlic zunächst möglichst schnell in die Bundesspitze und in die Jugendnationalmannschaften führen.
Bereits am anstehenden Wochenende erhalten die TSV-Youngster einmal mehr die Gelegenheit sich zu beweisen: Während mit Sejla Fazlic und Sophie Krause (Schülerinnen C und B), Karina Zieba und Lina-Marie Behrens (Schülerinnen B) sowie Fabian Timmermann (Schüler B) gleich fünf TSV-Talente bei den Landesmeisterschaftenin Wesselbuhren (KTTV Dithmarschen) die vorderen Medaillenränge anstreben, gehen die Damen-Landesranglistensiegerin Larissa Schmidt (19 Jahre), die Schülerinnen-Landesmeisterin Lisanne Liebich (14), die Mädchen-Landesmeisterin Ann-Kathrin Gericke und die Zweitplatzierte Kristin Nissen (beide 17) als jüngstes Damen-Team Schleswig-Holsteins auswärts in den wichtigen Regionalliga-Begegnungen gegen den TSV Steinbergen und den SV Bolzum auf Punktejagd. Zeitgleich wird der mittlerweile 18-jährige Marcel Boeglin bei der Top-12-Bundesendrangliste der Jungen in Rahden (Westdeutscher TTV) aufschlagen.

gez. Oliver Zummach
(Pressewart, Lehrgangs- und Leistungssportbeauftragter des TTKV Lauenburg)