Schwarzenbeks beste Damen feiern grandiosen Einstand in die neue Saison

Schwarzenbek – Der „Super-Samstag“ bei der Tischtennis-Abteilung des TSV Schwarzenbek hielt was er versprach: Die besten Damen aus der Europastadt feierten einen fulminanten Einstand in die 3. Bundesliga Nord und setzten sich in souveräner Manier gegen die SG Marßel Bremen durch (6:1). Auch die Verbandsoberliga- und die Landesliga-Ladys punkteten. Lediglich die Regionalliga-Herren gingen leer aus.
Vor 70 begeisterten Fans in der Sporthalle Nord-Ost I bot Schwarzenbeks erste Damen-Auswahl eine Gala-Vorstellung: Das TSV-Spitzen-Duo Olga Adamcic/Lena Mollwitz harmonierte erneut reibungslos und ließ der Paarung Andrea Estrada Muralles/Jennifer Bienert auf dem Weg zum ersten Zähler in der 3. Bundesliga keine Chance (12:10, 11:3, 11:9). Nur wenige Augenblicke später kürten auch Bianca Dahlke und Sejla Fazlic ihren starken Auftritt mit einem Dreisatz-Erfolg über die Kombination Egle Orlovaite/Hanna Patseyeva (11:2, 13:11, 11:6).
In den folgenden Einzeln gaben die Europastädterinnen ihren Anhängern weiterhin reichlich Grund zum Jubeln: Die TSV-Top-Athletin Olga Adamcic arbeitete sich gegen Hanna Patseyeva ebenso zum Fünfsatzerfolg wie Schleswig-Holsteins Damen-Landesmeisterin Bianca Dahlke gegen Egle Orlovaite. Die U18-Landestitelträgerin Lena Mollwitz ließ zudem gegen das Bremer Eigengewächs Jennifer Bienert nicht viel anbrennen (11:3, 13:11, 11:1). Lediglich die erst 15 Jahre alte Bundeskader-Athletin Sejla Fazlic ging gegen Andrea Estrada Muralles leer aus. Kurz darauf sorgte Olga Adamcic jedoch beim Aufeinandertreffen mit Egle Orlovaite für die Entscheidung (11:6, 11:9, 11:6).
„Das war ein Auftakt nach Maß. Alle Spielerinnen haben gepunktet, die Mannschaft hat wie in der Vorsaison mit spürbarem Teamgeist überzeugt.“, freute sich Schwarzenbeks Chef-Coach Mirsad Fazlic und ergänzt: „Wir sind auf Anhieb in der neuen Spielklasse angekommen.“
Für den TSV ist die erstmalige Teilnahme am nationalen Meisterschaftsbetrieb ein weiterer Höhepunkt in der Vereins-Historie. Mitte der 90er-Jahre hatten die Europastädter unter der Federführung von Mirsad Fazlic sowie des heutigen Abteilungsleiters Wolfgang Weber mit der Umsetzung eines Leistungsförderungskonzeptes begonnen, das mit dem Gewinn von zahlreichen Medaillen auf Landesebene schnell erste Früchte trug. Es folgten Edelmetall auf Bundesebene, zuletzt der Gewinn der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft bei den Mädchen, sowie Berufungen in die nationalen Nachwuchskader. Im weiteren Verlauf erklärte der Deutsche Tischtennis-Bund den Standort Schwarzenbek zum Talentnest, der Tischtennis-Verband Schleswig-Holstein installierte an gleicher Stelle sein Landesleistungszentrum. Der ersten Herrenmannschaft gelang der Aufstieg von der Kreisliga bis in die Regionalliga, die Damen setzten nun mit dem Erreichen der 3. Bundesliga ein weiteres Glanzlicht.
„In dieser Saison wollen wir uns zunächst stabilisieren, mittelfristig sind wir im weiblichen Bereich so aufgestellt, dass auch ein weiterer Aufstieg realistisch und sinnvoll sein kann.“, schildert Mirsad Fazlic die Perspektiven seines Teams.
Erstmals wurde in Schwarzenbek in einem Punktspiel auch der neue Plastikball eingesetzt, der das bisherige Zelluloid-Exemplar mittelfristig ablösen soll. „Wir haben uns schnell daran gewöhnt, die Qualität des Spiels leidet darunter nicht.“, sagt Olga Adamcic, die in ihrer Karriere bereits Welt- und Europameisterschafts-Teilnahmen vorzuweisen hat.
Direkt im Anschluss an die Drittliga-Begegnung erarbeitete sich das Schwarzenbeker Verbandsoberliga-Quintett noch mit dem „alten Ball“ einen 8:3-Erfolg über die Kaltenkirchener TS II. Dabei erhielt Sejla Fazlic kurzfristig in Vertretung der verletzten Ann-Kathrin Gericke noch einen Einsatz im Doppel und punktete an der Seite von Luisa Peters gegen Anja Dallmeier-Tießen/Luca-Marie Kabel, während sich Karina Pankunin und Nancy Trompelt gegen Ina Molatta/Stefanie Meyer-Goer durchsetzten. Im weiteren Verlauf glänzte die erneut überragende Mannschaftsführerin Nancy Trompelt mit drei Solo-Zählern, die Allrounderin Luisa Peters war zudem bei ihren beiden Einzel-Auftritten ebenfalls nicht zu bezwingen. Das 13-jährige DTTB-Talentkader-Mitglied Karina Pankunin holte einmal Zählbares.
Luisa Peters spielte derweil bereits zum Auftakt des „Super-Samstags“ als Top-Athletin mit Schwarzenbeks Landesliga-Auswahl erfolgreich gegen den Moorreger SV (8:4). Das 16-jährige „Marathon-Girl“ (zwei Doppel und fünf Einzel in knapp sechs Stunden) avancierte dabei mit drei Solo-Zählern und dem Doppel-Triumph an der Seite von Andrea Muhs zur Matchwinnerin. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Laura Peters präsentierte sich ebenfalls in einer guten Verfassung, gewann sowohl ihr Doppel mit Julia Gehring als auch zwei Einzel, für den fehlenden Zähler sorgte Andrea Muhs.
Unterdessen gingen die besten Herren des TSV Schwarzenbek in der Regionalliga sowohl gegen den TTC Düppel (3:9) als auch gegen die TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf (5:9) leer aus und erwischten mit aktuell 0:8-Punkten einen Fehlstart in die neue Saison. Während die Europastädter zu Hause die Überlegenheit ihrer Gäste aus Berlin anerkennen mussten, agierten sie in Ahrensburg auf Augenhöhe, hatten aber bei den Big Points das bessere Ende nicht auf ihrer Seite und verloren gleich fünfmal im Entscheidungssatz.
In der Landesliga-Süd erkämpfte sich das erste Herren-Sextett des Ratzeburger SV unterdessen mit der 8:8-Punkteteilung beim Moorreger SV den ersten Saison-Zähler. Dabei profitierten die Inselstädter insbesondere von den besseren Doppeln: Das RSV-Spitzen-Duo Thorger Brüning Hartmut Gerks gewann sowohl sein Auftakt- als auch das Entscheidungsdoppel, zudem punkteten auch André Kreibohm/Marcus Möller. Im Einzel glänzte vor allem die „goldene Mitte“: Hartmut Gerks und André Kreibohm holten jeweils zweimal Zählbares. Außerdem gewannen Matthias Falkowski und Marcus Möller je ein Spiel im unteren Paarkreuz.
Der TTC Grinau musste sich unterdessen ersatzgeschwächt beim TSV Ellerbek mit 5:9 geschlagen geben. Die TTC-Zähler erspielten Rainer Hoffmann, Jörg Clasen, Nikolaus Mattig und Olaf Krüger sowie die Kombination Rainer Hoffmann/Jörg Clasen.

gez. Oliver Zummach
(Leistungssportbeauftragter des TTKV Lauenburg)




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