Schwarzenbeker Gymnasiastinnen triumphieren beim Bundes-Finale von "Jugend trainiert für Olympia" ---
Bundestrainerin der Schülerinnen zu Gast im DTTB-Talentnest in Schwarzenbek

Berlin/Schwarzenbek – In Schwarzenbek hat der Tischtennissport einen besonderen Stellenwert. Die kontinuierlich enge Zusammenarbeit zwischen dem ortsansässigen TSV und dem Gymnasium Europaschule Schwarzenbek wird gepflegt. Weit über die schleswig-holsteinischen Landesgrenzen hinaus haben sich die „Zelluloidballartisten“ dank guter Leistungen und bemerkenswerter Resultate bereits einen Namen gemacht. Jüngst kam noch ein ganz besonderer Erfolg dazu: Die Europaschülerinnen triumphierten beim Bundesfinale des Schulwettbewerbes „Jugend trainiert für Olympia“ in der Wettkampfklasse III der Mädchen.
Gleich drei Teams, die WKII- und WKIII-Mädchen sowie die WKII-Jungen, hatten sich über die Kreis-, Bezirks- und Landesentscheide für die Wettkämpfe im schönen Berliner Horst-Korber-Sportzentrum qualifiziert. „Drei Landessieger im Tischtennis hat in diesem Jahr bundesweit keine andere Schule vorzuweisen. Allein dieser Sachverhalt stellt für uns schon einen großen Erfolg dar“, freute sich Schwarzenbeks Schulleiter Frank Schwerdtfeger.
Doch mit der Reise in die Bundeshauptstadt und dem tollen Rahmenprogramm rund um die Wettkämpfe des Frühjahrsfinales von „Jugend trainiert für Olympia“ wollten sich die jungen Talente nicht zufrieden geben. Die WKII-Jungen erspielten sich mit technisch versierten Auftritten in der Formation Frederik Spreckelsen, Moritz Spreckelsen, Fabian Timmermann, Eike Werner, Henrik von Holleben, Jannik Bruhn und Jonas Henning den guten sechsten Platz, die gleichaltrigen Mädchen wurden in der Aufstellung Ajla Fazlic, Luisa Peters, Sabrina Bruhn, Michelle Poblicha, Stina Patzker, Agnes Kurt und Janina Peters Elfte.
Für die WIII-Mädchen begannen die Wettkämpfe indes optimal: In der Vorgruppe setzten sich die Europaschülerinnen in souveräner Manier jeweils mit 9:0 gegen das saarlänische Peter-Wust-Gymnasium Merzig, gegen Brandenburgs Hedwig-Bollhagen-Gymnasium Velten sowie gegen die Wilhelm-Raabe-Schule Bremerhaven (Bremen) durch und gaben dabei in insgesamt 18 Einzeln und neun Doppeln lediglich vier Sätze ab. Zum Auftakt der Hauptrunde ließen die Schleswig-Holsteinerinnen des Weiteren auch dem städtischen Gymnasium aus Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) keine Chance (5:0), ehe sie sich dank einer kämpferischen Glanzleistung im Halbfinale mit 5:3 gegen das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld aus Bayern durchsetzten. Das Endspiel gegen die Intergrierte Gesamtschule Thaleischweiler-Fröschen aus Rheinland-Pfalz entwickelte sich im weiteren Verlauf zu einem „Tischtennis-Thriller nach Hitchcock-Manier“. Die „Nordlichter“ aus Schwarzenbek begannen zunächst stark: Das Duo Sejla Fazlic/Karina Pankunin sorgte für ausgeglichene Auftakt-Doppel, während die an diesem Wochenende unschlagbaren Julia Gehring und Laura Peters mit zwei Einzelerfolgen die zwischenzeitliche 3:1-Führung erarbeiten. In der Folge verspielte Sejla Fazlic jedoch eine eigentlich sichere 2:0-Satzführung und auch Karina Pankunin fand nicht zu ihrer Normalform. Beim Zwischenstand von 3:3 wuchs jedoch Sophie Krause mit einer offensiven Meisterleistung über sich hinaus und brachte ihr Team wieder zurück auf die Erfolgsspur. Zwar konnte die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz gegen die aufopferungsvoll jedoch glücklos agierende Philine Carl noch einmal auf 4:4 ausgleichen, im alles entscheidenden Abschlussdoppel gab sich die Kombination Julia Gehring/Laura Peters, immerhin die amtierenden Sachsenwaldmeisterinnen im U12-Doppel, jedoch keine Blöße mehr (11:5, 11:6, 11:4) und sorgte mit einem Dreisatzerfolg für Jubelstürme bei ihrem Team, ihrer rührigen Sportlehrerin und Betreuerin Kerstin Bellinger sowie den mitgereisten Eltern und Fans.
„Dieser Erfolg ist aus Sicht der Schule und des Vereins sehr hoch einzustufen und nicht zuletzt auch ein Resultat der guten Zusammenarbeit.“, freute sich Schwarzenbeks Chef-Trainer Mirsad Fazlic, der seinen Talenten in Berlin ebenfalls wichtige Tipps gab, kurz nach dem letzten Ballwechsel.
Die enge Kooperation zwischen der Europaschule und der Tischtennis-Abteilung, die auch das Talentnest des Deutschen Tischtennis-Bundes und das Landesleistungszentrum des Tischtennis-Verbandes Schleswig-Holstein am Standort Schwarzenbek einschließt, ermöglicht den besten Talenten unter anderem die Teilnahme an bis zu acht Trainingseinheiten in der Woche, von denen zwei in den Stundenplan integriert sind, die Teilnahme an Leistungslehrgängen auch an Unterrichtstagen sowie eine individuell abgestimmte Wettkampf- und Trainingsplanung.
Diese Erfolge sind auch dem Deutschen Tischtennis-Bund nicht verborgen geblieben, dessen Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig den Standort Schwarzenbek bereits im Jahre 2009 offiziell zu einem seiner Talentnester ernannte. Aktuell wurde dieses Talentnest zum zweiten Mal von der Schülerinnen-Bundestrainerin Dana Weber besucht, die an zwei Trainingseinheiten teilnahm und sich von der guten Arbeit vor Ort ein Bild machte. Neben dem Trainingsaufbau, -umfang und -ablauf gefiel Weber dabei die Integration der leistungsstärksten Nachwuchskräfte in das Training der besten Damen und Herren aus den Regional- und Oberliga-Teams des TSV Schwarzenbek. Für die jungen Talente, die von der Bundestrainerin so manchen Tipp erhielten, stellte der Besuch zudem einen weiteren wichtigen Motivationsschub bei ihrer leistungssportlichen Entwicklung dar.

gez. Oliver Zummach
(Pressewart des TTKV Lauenburg)