Jule Wirlmann dominiert Mädchen-Konkurrenz

Lübeck – Die TuS-Halle der Hansestadt platzte fasst aus allen Nähten: Die 64 besten Tischtennis-Nachwuchshoffnungen aus Schleswig-Holstein trafen sich zum sportlichen Kräftemessen an der Adolf-Ehrtmann-Straße, um ihre Landesranglistensieger in den Konkurrenzen der Schülerinnen und Schüler A sowie der Mädchen und Jungen zu ermitteln. Mit Jule Wirlmann (TSV Schwarzenbek) stand auch ein Talent des TSV Schwarzenbek ganz oben auf dem Siegerpodest.
Das Organisationsteam um den Lübecker Kreisvorsitzenden Roland Schultz als Gesamtleiter, dessen Vize Wilhelm Fritzen sowie Turnierleiter Sven Clasen agierte an den beiden Veranstaltungstagen in Höchstform, dirigierte vor über 100 Zuschauern das Geschehen an den zwölf Tischen und sorgte für einen reibungslosen Ablauf des Jahres-Höhepunktes im Lübecker Tischtennis-Kalender.
Der 13-jährigen Jule Wirlmann gelang dabei etwas Besonderes: Bei den Schülerinnen A (U 15) aufgrund ihres herausragenden Leistungspotentials bereits mit dem Ticket für die Bundesrangliste ausgestattet, bestimmte die Bundes-Minikader-Athletin bei den älteren Mädchen (U 18) das Geschehen und gab ein Jahr nach ihrem Triumphzug bei den Schülerinnen A nun bei ihrer Titeljagd in der Mädchen-Konkurrenz in elf Spielen lediglich sieben Sätze ab. Damit verdrängte Jule, die seit diesem Monat das Tischtennis-Internat in Hannover besucht und im Punktspielbetrieb für die Oberliga-Damen an den Start geht, die Nusserin Josephine Polomski sowie ihre gleich alte Schwarzenbeker Teamgefährtin Sejla Fazlic auf die weiteren Podiumsplätze. „Josie“ Polomski hatte sich zuvor in Bestform präsentiert und auf dem Weg zur Silbermedaille nicht nur mit ihrer bekannt guten Spielübersicht sondern auch mit ihrem variantenreichen Offensivspiel überzeugt. Der Lohn: Die Qualifikation zur Top-48-Bundesrangliste der Mädchen in Wernigerode (03./04.11.). Der Norddeutschen Meisterin Sejla Fazlic blieb neben dem Bronzerang zudem die Gewissheit, ebenso wie Jule Wirlmann auf Bundesebene bei den Schülerinnen A aufschlagen zu dürfen (20./21.10. in Frickenhausen). Die Schwarzenbekerinnen Lena Mollwitz (6.), Karina Zieba (8.), Ajla Fazlic (9.) und Luisa Peters (14.) komplettierten das tolle Ergebnis aus der Sicht der Europastädter in dieser Konkurrenz.
Derweil dominierte der erst zwölf Jahre Leo Niklas Schultz den Wettbewerb der Schüler A: Das Bargteheider Talent aus dem Landesleistungszentrum am Standort Schwarzenbek lieferte in der TuS-Halle eine konstante Offensivleistung ab, bestach ebenso mit kämpferischen wie mit technischen Qualitäten und sicherte sich etwas überraschend den Titel ohne Spielverlust vor seinem befreundeten Vereinskameraden Constantin Velling sowie Brunsbüttels Fynn Albrecht, die beide im Vorwege als Favoriten auf den Turniersieg gehandelt wurden. Bargteheides aufstrebendes Talent Jonathan Dietrich beendete die Rangliste auf dem hervorragenden vierten Platz, der technisch versierte Hendrik Mentrup vom Krummesser SV wurde als bester B-Schüler in der A-Klasse Siebter vor Luca Meder (TSV Bargteheide). Hendriks Teamgefährte und Doppelpartner Jannes Paap schlug auf dem Weg zum zwölften Platz immerhin den späteren Bronzemedaillengewinner und amtierenden Landesmeister Fynn Albrecht.
In Abwesenheit der bei den Mädchen startenden Jule Wirlmann und Sejla Fazlic schlug bei den A-Schülerinnen indes die Stunde der Julia Reble: Die Neu-Flensburgerin, die aktuell an der dänischen Grenze aufblüht und in Lübeck in überragender Top-Form agierte, gab bei ihrem bemerkenswerten Triumphzug keinen Satz ab. Kaltenkirchens Luca-Marie Kabel erspielte sich als beste Segebergerin den Silberrang, Miriam Ludwig (SV Friedrichsgabe) wurde Dritte. Als beste Spielerin des Jahrgangs 2001 belegte die frühere Lübeckerin Karina Pankunin, die mittlerweile in den Farben des TSV Schwarzenbek antritt und aktuell von Bundestrainerin Dana Weber zu einem nationalen Kader-Lehrgang eingeladen wurde, den vierten Platz. Fünfte wurde Karinas neue Teamgefährtin aus dem Schwarzenbeker Verbandsliga-Quintett Juliane Kiehn.
Derweil agierten in der auf hohem Niveau ausgeglichenen Jungen-Konkurrenz die Schwarzenbeker „Spreckelsen-Twins“ Moritz als Dritter und Frederik als Vierter der Endabrechnung auf Augenhöhe mit dem ein Jahr älteren späteren Titelträger Felix Schümann und dessen zweitplatzierten Teamgefährten Christian Witter (FT Eiche Kiel): „Fredi“ setzte sich in fünf spannenden Sätzen gegen Schümann durch, verlor in der Folge jedoch sowohl gegen seinen Zwillingsbruder als auch gegen Witter, der wiederum in der Verlängerung des fünften Satzes gegen Moritz das bessere Ende für sich hatte.
Nicklas Lilie vom TSV Schwarzenbek freute sich derweil ebenso über seinen starken achten Platz wie Janik Meder (TSV Bargteheide) über Rang neun.
Lübecks einziger Teilnehmer Kilian Schneider erspielte sich übrigens mit einer durchwachsenen Leistung den 13. Platz bei den A-Schülern.

gez. Oliver Zummach
(Pressewart des TTKV Lauenburg)